Ulams Primzahlspirale

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Ulams (viereckige) Primzahlspirale. Die natürlichen Zahlen werden, in der Mitte mit 1 beginnend, der Reihe nach spiralförmig im Gegenuhrzeigersinn eingetragen. Hier sind es die Zahlen bis einschließlich 121 in der rechten unteren Ecke.

Wir nehmen ein Blatt kariertes Papier zur Hand und tragen die natürlichen Zahlen der Reihe nach in die Karos ein. Den Anfang macht die 1 in der Mitte des Blattes. Rechts davon wird die 2 platziert, im Kästchen darüber die 3 und links davon die beiden Zahlen 4 und 5. Die 6 und 7 belegen die Karos unterhalb der 5, und die 8 wird rechts von der 7 eingetragen, usw.  Das heißt, wir bewegen uns im Gegenuhrzeigersinn auf einer (viereckigen) Spirale nach außen. Geraten wir an eine Primzahl, wird das zugehörige Kästchen farbig markiert.

Das Ergebnis sollte dann aussehen wie in der Abbildung.

Naturdenkmal Baumallee Bassenheim

Baumallee_Bassenheim

Bassenheim ist ein linksrheinischer Ort in der Nähe von Koblenz. Von dort geht in Richtung Westen ein Fußweg zu einem alten Vulkankegel, auf der Karte als „Karmelenberg“ bezeichnet. Der Weg unterquert den Viadukt einer stillgelegten Eisenbahnstrecke, durchläuft ein kurzes Stück Wald und mündet dann in eine Allee von zum Teil uralten Bäumen – ein faszinierender Anblick. Die Fotos sind keine Meisterwerke – beiläufig aufgenommen beim Wandern auf dem Rheinburgenweg. Der etwas seltsam anmutende Name „Karmelenberg“ leitet sich her, wie man liest, vom Berg Karmel im Norden Israels. Im Alten Testament wird berichtet, dass Elia dort das Gottesurteil gegen die Propheten des Baal herbeiführte (1. Kön 18). Offenbar gibt es noch mehr Stätten, die nach dem Berg in Israel benannt sind. Zum Beispiel der Ort Carmel-by-the-Sea (bei Monterey, Californien, USA) und die dortige Missionsstation Carmel Mission.

Bassenheim_Karte

Perfektes Quadrat

Ein Quadrat ist ein rechtwinkliges Viereck mit vier gleich langen Seiten. Ein perfektes Quadrat ist ein Quadrat, das sich vollständig in kleinere Quadrate aufteilen lässt, wobei keine zwei dieser Teilquadrate einander gleich sein dürfen oder, etwas mathematischer formuliert: Ein Quadrat, das sich in lauter paarweise verschieden große Quadrate zerlegen lässt, heißt perfekt.

3_Perfekte_Quadrate

 Die Abbildung zeigt Exemplare des perfekten Quadrats der Ordnung 21. Es enthält 21 paarweise verschiedene Teilquadrate – mit unterschiedlichen Farben ausgemalt. Mehr…

Rheinsteig – 300 Kilometer Wanderlust

Titel_Internet_Foto_RheinsteigNach 14 Tagesetappen, verteilt über zwei Jahre, hatte ich den Abschnitt zwischen Wiesbaden und Königswinter komplett zurückgelegt. Laut GPS-Gerät war das, einschließlich der Verbindungswege von und zu den Bahnhöfen entlang des Rheins, eine Strecke von etwa 300 Kilometern, mit Anstiegen von insgesamt 8500 Höhenmetern (daher offenbar der Name „Steig“).

Zur Dokumentation einige Fotos: Stimmungsbilder, im Vorübergehen gemacht. Sicher nicht die Highlights des Steigs. Das obige zeigt Bacharach.

Dumme Brüche und Euklids Algorithmus

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Schrittzahl beim Euklidischen Algorithmus, siehe Text

Nach M. Bauer1  sind die Schüler(innen) der sechsten Klasse davon überzeugt, dass es dumme Brüche gibt. Dumm sind Brüche dann, wenn es schwierig ist herauszufinden, ob und wie man sie kürzen kann. Während man bei 25/75 sofort sieht, dass man mit 25 kürzen kann, braucht man etwas länger, um festzustellen, dass in 391/153 Zähler und Nenner durch 17 teilbar sind. Die Zeit, die man benötigt, um den größten gemeinsamen Teiler (ggT) von Zähler und Nenner zu finden, lässt sich quantitativ angeben als Anzahl der Schritte, die der Euklidische Algorithmus zu seiner Bestimmung erfordert. Mathematisch interessante Fragen, die sich aus dieser Tatsache ergeben, werden in der Arbeit von Bauer1 erörtert.

Fallen alle Körper wirklich gleich schnell?

Galilei ließ Kugeln aus verschiedenem Material zur Erde fallen (der Überlieferung nach vom schiefen Turm zu Pisa) – und stellte fest, dass alle zur gleichen Zeit auf den Boden aufschlugen. Im Physikunterricht kam die Frage auf, wie genau man das mit einfachen Mitteln nachprüfen könne – und in wie weit man dabei den Literaturwert der Fallbeschleunigung (g = 9,81 m/s2) messen würde.

Ultraschall-Entfernungsmesser im Treppenhaus der Schule

Abb. 1 Ultraschall-Entfernungsmesser im Treppenhaus der Schule

Unsere Körper waren Kugeln mit (fast) gleichem Durchmesser, und zwar ein Tischtennisball (Masse 0,003 kg, Durchmesser 3,8 cm), eine Stahlkugel (Masse 0,229 kg, Durchmesser 3,8 cm) und eine Holzkugel (Masse 0,035 kg, Durchmesser 4,4 cm). Sie durchfielen eine Strecke von ca. 2 m. Ihre Bewegung wurde mit einem Ultraschall-Entfernungsmesser (CBR) gemessen. Dieses Gerät befand sich senkrecht über dem Punkt, an dem die Kugel losgelassen wurde. Das Foto Abb. 1 zeigt den Versuchsaufbau im Treppenhaus der Schule. Der Entfernungsmesser befindet sich am linken Ende der Holzstange. Rechts erkennt man den Datenlogger (TI83).  Zur Zeit der Fotoaufnahme werden gerade die Daten des vorhergehenden Versuchs ausgelesen. Deshalb ist die Verbindung zwischen Entfernungsmesser und Datenlogger unterbrochen. Während einer Messung steckt das Kabel des Ultraschallgeräts natürlich in der Eingangsbuchse des Datenloggers.

Primzahlteppiche und Eulers Polynom

PrimzahlTeppichAbsxminusy02

Ein Vorschlag von Bartholomé, Rung und Kern1 aufgegriffen: der Primzahlteppich.

Ein Primzahlteppich ist ein Koordinatengitter, in dem diejenigen Punkte (x, y) markiert werden, für die beispielsweise die Summe x + y, das Produkt xy oder irgendein anderer Rechenausdruck („Term“) T(x, y) eine Primzahl ist. Die Abbildung zeigt den Primzahlteppich des Terms T(x, y) = abs(x – y), das heißt, Punkte bzw. Karos (x, y),  für die der Absolutbetrag (abs) der Differenz x – y eine Primzahl ist, sind durch die Farbe weiß gekennzeichnet. Um etwas Farbe in den Teppich zu bringen, markieren wir mit anderen Farben auch die Punkte (Karos), für die der Term eine zusammengesetzte Zahl mit zwei bzw. drei Primfaktoren ist („Fast-Primzahlen“). Wir wählen rot für Zahlen mit zwei Primfaktoren und blau für solche mit drei Primfaktoren. Mehr über Primzahlteppiche hier. Ein Teppich, der die Primzahlen des Eulerschen Polynoms x– x + 41 darstellt, ist nochmals an anderer Stelle beschrieben.

1)  Bartolomé, Andreas, Josef Rung und Hans Kern: Zahlentheorie für Einsteiger. Vieweg 1995

Schumann-Resonanzen, erster Versuch

AntenneImGartenUKW-Rundfunksender arbeiten mit einer Frequenz von etwa 100 MHz. Es gibt aber auch „Radiowellen“ (elektromagnetische Schwingungen) mit sehr viel kleinerer Frequenz. Zum Beispiel 8 Hz – das heißt 8 Schwingungen in einer Sekunde. Sie werden Schumann-Resonanzen genannt, nach W. O. Schumann¹, der sie 1952 aufgrund theoretischer Rechnungen voraussagte.

Die Schumann-Resonanzen sind stehende Wellen, die sich zwischen der Erdoberfläche und der Ionosphäre ausbilden. Sie werden durch die Blitze der Gewitter angeregt, die ständig auf der Erde tätig sind. Ihre „Signalstärke“ ist verschwindend klein, ein Empfänger für diese Wellen muss also sehr empfindlich sein. Er ist aber einfach aufzubauen – zumindest dann, wenn es, wie in meinem Fall, nur um den Nachweis der Schumann-Resonanzen geht. Das Foto zeigt einen Probe-Aufbau meines Empfängers und der Antenne. Der Ausgang des Empfängers ist einem PC verbunden, der die „Sendungen“ des Gewitterfunks aufzeichnet. Der zeitliche Verlauf des gespeicherten Signals ist ein Wechselstrom, der sich kaum vom Rauschen eines ohmschen Widerstandes unterscheidet. Mit Hilfe eines FFT-Programms (FFT = Fast Fourier Transform) kann man dennoch feststellen, welche Frequenzen in diesem Signal vorhanden sind und sogar messen, mit welcher relativen Stärke das der Fall ist. Das Diagramm zeigt das Ergebnis der Fourieranalyse: auf einem Untergrund von Rauschen mehrere breite „Buckel“ und zwei scharfe Linien bei 16,7 und 50 Hz. Die breiten Buckel bei 8, 14, 20, 26 und 32 Hz sind die Schumann-Resonanzen, die scharfen Linien entsprechen den Frequenzen des Bahnstroms (16,7 Hz) und der Energieversorgung (50 Hz). Ich gebe zu, die Resonanzen sind nicht sehr ausgeprägt – es ging nur um deren Nachweis, nicht um eine quantitative Messung. Hier mehr über dieses Experiment.

Spektrum

Und auch noch etwas Theorie: Man kann beispielsweise berechnen, bei welchen Frequenzen die Gewitter auf „Sendung“ sind. Die Rechnungen erfordern etwas Mathematik2.

1 W. O. Schumann war Professor für Physik und Direktor des Elektrophysikalischen Instituts der TU München.

2 Die Rechnungen sind Näherungslösungen. Auch diese mathematisch aufwändigere Rechnung ist noch eine Näherung.