Eine CD, mit der „Rillenseite“ ins Licht gehalten, erzeugt Farben. Sie entstehen dadurch, dass sich Lichtwellen, die von unterschiedlichen Rillen reflektiert werden, gegenseitig verstärken oder auslöschen – je nach Wellenlänge, Einfallswinkel und Blickrichtung. Dasselbe beobachtet man beim Blick durch ein optisches Gitter. Beim optischen Gitter betrachtet man das hindurchgehende Licht, bei der CD das von ihr reflektierte Licht. Kurzum, die CD müsste sich als Reflexionsgitter eignen. Das ist in der Tat der Fall. Sie in der Schulphysik anstelle von Doppelspalt & Co. einzusetzen bringt auch etwas Schwung in den Unterricht. Das meinte schon einer meiner Kollegen1 und ließ mit einem He-Ne-Laser den genauen Spurenabstand auf der Scheibe messen. Ich drückte meinen Schülern und Schülerinnen eine CD in die Hand mit der Aufgabe, die Wellenlängen einiger Quecksilberlinien zu bestimmen. Das geht recht gut, auch wenn die Formeln, die man zur Auswertung benötigt, etwas unübersichtlich sind. Hier ein Bericht von diesem Experiment.
1 D. Ohlmann, Eine Compact Disk als Versuchsgerät im Physikunterricht, Praxis der Naturwissenschaften – Physik 2/43 (1994).